Cinema 4D ist eine 3D-Grafiksoftware des Unternehmens Maxon zum Erstellen von 3D-Modellen, Texturen, Computergrafiken und Animationen. Cinema 4D wird überwiegend für Fernsehwerbung und Filme eingesetzt, vergleichbar mit Autodesk Maya.
Entwickelt wird die Software von der Maxon Computer GmbH mit Sitz in Bad Homburg vor der Höhe.
Geschichte
Die Ursprünge von Cinema 4D reichen ins Jahr 1989 und auf das Programm FastRay zurück, eine Software für den Commodore Amiga. Dabei gab es zunächst noch keine grafische Benutzeroberfläche. Die zu berechnenden Szenen wurden aus Textdateien eingelesen. Zwei Jahre später wurde FastRay in der Version 1.0 veröffentlicht. Damit gab es eine grafische Oberfläche, genannt FRED für FastRay Editor, aber noch keine 3D-Editoransicht. Im Jahr 1993 ging aus diesem Projekt Cinema 4D 1.0 für den Amiga hervor.
Im Jahr 1995 wurde Cinema 4D vom Amiga auf Windows und Mac OS Classic portiert, da Commodore 1994 Insolvenz anmeldete und damit die Zukunft des Amiga ungewiss war. Der ursprüngliche Programmcode war in Modula-2 geschrieben. Für die Portierung entschied man sich mangels anderer Compiler für C .
Im Jahr 1997 erschien mit Cinema 4D 4.0 die letzte Amiga-Version; danach wurde nur noch für Windows und Macintosh entwickelt. Mit dieser Version wurde der Objekt-Manager als Kernstück der Benutzerschnittstelle zur Manipulation der Objekte einer Szene eingeführt.
Seit 2000 gehört Maxon zur Nemetschek Group. Im Dezember 2019 wurde bekannt, dass Cinema-Produzent Maxon und das US-Unternehmen Red Giant eine Fusion eingehen wollen. Nemetschek stärke damit seine Marktposition im Segment Media & Entertainment. Im Februar 2020 war die Fusion abgeschlossen.
Cinema 4D wird auch in den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Japan vermarktet. Auch in der Architekturvisualisierung wird das Produkt eingesetzt.
Cinebench
Cinebench ist ein plattformübergreifendes Benchmark-Testprogramm, das die Hardware-Performance eines Computers testet. Es kann als Test für die 3D-Modellierung, Animation, Bewegungsgrafik und Rendering-Leistung von Cinema 4D auf mehreren CPU-Kernen verwendet werden.
Cinebench wird häufig zur Demonstration von Hardware-Fähigkeiten auf Tech-Shows verwendet, um die CPU-Leistung zu zeigen, insbesondere von Tech-YouTubern und Test-Seiten. Die Zeitschrift C’t oder Chip verwenden Cinebench für Hardwarevergleiche.
Aktuelle Version
Die aktuelle Version ist die 2025.
Einige wichtige Funktionen:
- Node-basiertes visuelles „Scripting“ mit dem Programmmodul XPresso
- Kaustik-Berechnung
- N-Gons: Polygone mit mehr als vier Kanten
- Cloth Simulation: dynamische Textilanimation
- Subpolygon Displacement: Ersetzung von Polygonen nach automatischer Unterteilung
- Unterstützung von Mehrprozessorsystemen beim Rendern von Einzelbildern und beim Rendern von Animationen in einem Netzwerk
- Komplexe Physik-Engine Dynamics (Cinema 4D R12)
- Indirekte Beleuchtung für realitätsnahe Lichtverteilung
- Werkzeuge für Character animation, u. a. einen Auto-Rigger
- Sculpting
Cinema 4D ist für Windows und macOS verfügbar. Seit Cinema 4D R15 werden nur noch aktuelle 64 Bit Betriebssysteme unterstützt. Eine Linux-Version ist nur für das Rendering auf der Kommandozeile verfügbar. Cinema 4D läuft jedoch problemlos unter Wine.
Generell ist der Quellcode von Cinema 4D zu über 90 % plattformunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass Anpassungen an neue Technologien (64 Bit, Intel-basierter Mac, 64 Bit COCOA Support) sehr schnell durchgeführt werden konnten. Gleichzeitig ist diese Tatsache für das sehr einheitliche Erscheinungsbild von Cinema 4D auf den unterschiedlichen Plattformen verantwortlich. Um die plattformunabhängige Programmierung zu vereinfachen, arbeitet der integrierte Modeller in einer OpenGL-Umgebung.
Ein kostenloses Software Development Kit (SDK) ermöglicht es Anwendern, in C Erweiterungen für Cinema 4D zu entwickeln. Ab der Version R12 ist die Scriptsprache Python enthalten, die das Entwickeln von Plug-ins und Skripten in einer standardisierten Sprache ermöglicht und somit auch die Portierung von Skripten aus anderen Python-kompatiblen Anwendungen vereinfacht.
Entwicklungsgeschichte
Literatur
- Horst Sondermann: Cinema 4D. Tipps und Tricks für die Architekturvisualisierung. Springer, Wien 2010, ISBN 978-3-7091-0187-2.
- Maik Eckardt: Cinema 4D R21: Praxiseinstieg. mitp 2019, ISBN 978-3-7475-0132-0.
Weblinks
- maxon.net
Einzelnachweise




