Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der niederbayerischen Stadt Pfarrkirchen zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.

Ensembles

Ensemble Altstadt Pfarrkirchen

Das Ensemble umfasst den gesamten Ort innerhalb der Beringgrenze, einschließlich der fast im Quadrat herumgeführten ehemaligen Befestigungsanlagen von Mauer, Graben und Wall.

Pfarrkirchen, eine schon zu römischer Zeit besiedelte Stelle und seit dem 9. Jahrhundert als „Pharrachiricha“ belegte Urpfarrei des mittleren Rottales, erhielt spätestens 1317 von den Wittelsbachern das Marktrecht. Diese waren hier 1259/62 in den Besitz umfangreicher Lehen gelangt, die vorher vom Hochstift Passau an die Grafen von Ortenburg übergegangen waren. Zu deren Verwaltung wurde von den Herzogen die nahe Burg Reichenberg als Sitz eines „Vitztums an der Rott“ ausgebaut.

Zu der ersten Ortserweiterung mit der Anlage des längsrechteckigen Marktplatzes am Anfang des 14. Jahrhunderts kam in der spätgotischen Zeit eine zweite Erweiterung mit der Einbeziehung des Spitals und der Ergänzung zum Quadratgrundriss innerhalb der gleichzeitig errichteten, 1558 fertiggestellten Befestigungsanlage, wobei bisher nicht ersichtlich ist, ob die auffallende, durch Staffelung erzeugte Krümmung der Lindner Straße auf eine alte Vormarksiedlung oder einen neben dem Kirchenbereich ältesten Siedlungskern, vielleicht mit Verwaltungsfunktion, zurückgeht. Die heute noch ablesbare Grundeinteilung war durch drei Tore erschlossen, das Reichenberger Tor am Ostende des Stadtplatzes, das Rott-Tor im Südosten beim Spital und das Eggenfeldener Tor im Nordwesten; die beiden weiteren Erschließungen an der Dr.-Bayer-Straße zu dem repräsentativen Baugebiet im Norden und an der Bahnhofstraße im Süden erfolgten im 19. Jahrhundert und standen in Zusammenhang mit der Stadterhebung 1862/3 sowie der Eröffnung der Bahnlinie Neumarkt/St. Veit-Pocking 1879. Eine durchgehend umlaufende Kastanienallee auf dem ehemaligen Wall umgibt seit dem 19. Jahrhundert die Altstadt und setzt diese von den Vorstädten ab.

Die Bebauung besteht vorwiegend aus massiven Satteldachhäusern, zu einem wesentlichen Teil mit waagrechten Vorschussmauern und Laubengängen des 18. und 19. Jahrhunderts, wobei aber die Bausubstanz nicht selten bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Die Befestigungsmauer von der Mitte des 16. Jahrhunderts existiert in Bruchstücken noch im Nordwesten mit einem Eckturm, im Norden längs der Feuerwehrgasse, hier auch mit dem Rest des Wassergrabens, im Osten versteckterweise in Häusern des Stadtplatzes und der Plinganserstraße, im Süden von Höhe der Ringstraße 14 bis zum Südwesteck und vom Südwesteck, mit dem Unterbau eines Eckturms, bis zur erneuerten Durchfahrt südlich von Lindnerstraße 17.

Aktennummer: E-2-77-138-1

Ensemble Mahlgassinger Weg

Die Vorstadtbebauung mit Kleinbauern- und Doppelhäusern, teilweise in eng aneinander liegender Reihung über gestaffeltem Grundriss, teilweise mit dazwischenliegenden Abständen und Vorgärten, ist vielleicht der südseitige Rest eines Dorfkerns im Osten der Marktbebauung von Pfarrkirchen. Die räumliche Nähe wird an der Fernwirkung des Turmes der Stadtpfarrkirche sichtbar, der für den Blick von Osten die Giebelseiten mit vorgezogenen Satteldächern überragt. Die Gebäude sind meist verschalte oder verkleidete Obergeschoss-Blockbauten des 18. und 19. Jahrhunderts. Aktennummer: E-2-77-138-4.

Ehemalige Stadtbefestigung

Es gibt einige erhaltene Teilstücke der Befestigungsmauer, die in Teilen überbaut sind, von der Mitte des 16. Jahrhunderts (D-2-77-138-15):

  • Südwestliches Teilstück entlang der Ringstraße zwischen Bahnhofstraße und Lindner Straße verlaufend, zum Teil in den Wohnhausbau integriert
  • Nordwestliches Teilstück an der Feuerwehrgasse 1 a und der Lindnerstraße 14 angrenzend
  • Nördliches Teilstück entlang der Feuerwehrgasse zwischen Dr.-Bayer-Straße und Ringstraße, mit Schießscharten
  • Teilstück im nördlichen Bereich der Wohn- und Geschäftshäuser Stadtplatz 11 bis 39, zum Teil in den Wohnhausbau integriert
  • Östliches Teilstück entlang der Ringstraße zwischen Plinganser Straße und Passauer Straße, überbaut
  • Südliches Teilstück entlang der Ringstraße zwischen Bahnhofstraße und Pflegstraße verlaufend, zum Teil überbaut

Ecktürme, Mitte 16. Jahrhundert:

  • An der Ringstraße angrenzend zum Marienplatz Unterbau eines Eckturms über rechteckigem Grundriss
  • Westlich an die Feuerwehrgasse 1 a angrenzend polygonaler Eckturm

Erhaltenes Teilstück des Wassergrabens, Mitte 16. Jahrhundert, von Höhe Dr.-Bayer-Straße 6 nach Osten bis Stadtplatz 39.

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Pfarrkirchen

Aist

Altersham

Asbach

Benk

Brunnöd

Degernbach

Diepolting

Dulding

Einbach

Gehring

Grub

Gstockert

Haberbach

Haböd

Kühstetten

Lanzing

Mahlgassing

Neunöd

Obergaiching

Obergrasensee

Oberham

Ölharten

Reichenberg

Reith

Rießleithen

Rockern

Rott

Stöckl

Untergrasensee

Waldhof

Woching

Wolfskugel

Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

Siehe auch

  • Liste der Bodendenkmäler in Pfarrkirchen

Anmerkungen

Einzelnachweise


Literatur

  • Sixtus Lampl, Wilhelm Neu: Niederbayern. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band II). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52393-7. 

Weblinks

  • Bayerischer Denkmal-Atlas (kartographische Darstellung der bayerischen Bau- und Bodendenkmäler durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD))
  • Denkmalliste für Pfarrkirchen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  • In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.

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