Die Union für das Europa der Nationen (UEN) war von 1999 bis 2009 eine Fraktion im Europäischen Parlament. Sie umfasste Mitglieder nationalkonservativer und europaskeptischer Parteien, die zwar nicht für den Austritt ihres Landes aus der EU waren, jedoch auf Souveränität ihrer Länder bestanden.

Geschichte

Nach der Europawahl 1999 hatte die Fraktion Union für Europa (UfE) keine Fraktionsstärke mehr, nachdem Forza Italia 1998 und Rassemblement pour la République nach der Wahl die UfE verlassen hatte. Die verbliebenen Parteien Fianna Fáil und Centro Democrático e Social – Partido Popular schlossen sich mit den Abgeordneten der Rassemblement pour la France und der Mouvement pour la France, letztere war zuvor Teil der Fraktion der Unabhängigen für das Europa der Nationen, sowie dem erstmals ins Parlament gewählten Abgeordneten der Dansk Folkeparti zusammen. Die neue Fraktion nahm den Namen Union für das Europa der Nationen an. Einen Tag nach der Konstituierung wechselten auch die Abgeordneten der Alleanza Nazionale und des Patto Segni zur UEN. Damit hatte diese 30 Abgeordnete und war sechststärkste Fraktion im Parlament. Fraktionsvorsitzender war Charles Pasqua.

2001 verließ ein Großteil der zwölf französischen Abgeordneten die Fraktion, die damit zwischendurch auf 24 Abgeordnete schrumpfte. Mit der EU-Erweiterung 2004 am 1. Mai 2004 traten sechs Abgeordnete aus Polen, Estland und der Slowakei der Fraktion bei. Diese waren bereits zuvor als Beobachter in der Fraktion. Zum Ende der Legislaturperiode hatte die UEN damit wieder 30 Mitglieder.

2002 wurde von den Mitgliedsparteien der UEN die europäische politische Partei Allianz für ein Europa der Nationen gegründet, die ab 2004 Parteienfinanzierung durch das Europaparlament erhielt.

Bei der Europawahl 2004 verpasste das französische AEN-Mitglied Rassemblement pour la France et l’indépendance de l’Europe den Einzug ins Europaparlament. Die polnische PiS konnte Mandate hinzugewinnen und wurde damit zweitgrößte Kraft in der Fraktion neben der AN. Insgesamt verlor die UEN jedoch bei der Wahl drei Mandate, wobei das Parlament verkleinert wurde. Fraktionsvorsitzende waren Brian Crowley und Cristiana Muscardini.

Bis Ende 2006 konnte die UEN weitere Mitglieder gewinnen. Zum einen traten die Abgeordneten der Lega Nord bei. Diese waren aus der Fraktion Unabhängigkeit/Demokratie (I/D) ausgeschlossen worden, nachdem im Februar 2006 der damalige italienische Minister für Reformen, das Lega-Nord-Mitglied Roberto Calderoli T-Shirts mit den umstrittenen Mohammed-Karikaturen produzieren ließ und diese am 17. Februar 2006 demonstrativ in einem Live-Interview zeigte, woraufhin in Libyen gewaltsame Proteste mit 11 Toten ausbrachen. Daneben traten 13 weitere polnische Abgeordnete zur UEN über: ein Großteil der polnischen LPR (zuvor I/D-Fraktion), drei der vier PSL-Abgeordneten (zuvor EVP/ED-Fraktion) und vier der sechs Abgeordneten der Samoobrona. Mit 44 Abgeordneten aus sechs Ländern war die UEN damit ab Ende 2006 die viertgrößte Fraktion im Europäischen Parlament hinter den Christdemokraten, Sozialdemokraten und Liberalen.

Nach der Europawahl 2009 löste sich die UEN-Fraktion auf, nachdem sowohl die irische Fianna Fáil (die sich der liberalen ELDR anschloss) als auch die italienische Alleanza Nazionale (die in der neu gegründeten Partei Popolo della Libertà aufging und daher nun Teil der christdemokratischen EVP wurde) aus der AEN ausgetreten waren. Die polnische Prawo i Sprawiedliwość kündigte kurz vor der Wahl an, zusammen mit den britischen Conservatives und der tschechischen ODS eine neue konservative Europaparlamentsfraktion gründen zu wollen. Bei dieser am 22. Juni 2009 gegründeten Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten (ECR) waren auch weitere UEN-Parteien beteiligt. Die verbleibenden UEN-Mitglieder, Lega Nord, Dansk Folkeparti und Vaterland und Freiheit, erfüllten die Kriterien zur Bildung einer eigenen Fraktion nicht mehr und schlossen sich der Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie an.

Mitglieder

Im Folgenden werden die Mitglieder der UEN-Fraktion in den Legislaturperiode 1999–2004 und 2004–2009 genannt:


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„Die Europäische Union ist keine Bedrohung“ CSULandesgruppe

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