Grębowo (deutsch Grambow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Kamień Pomorski (Stadt- und Landgemeinde Cammin) im Powiat Kamieński (Camminer Kreis).
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, östlich des Nemitz-Bachs, etwa 60 Kilometer nördlich von Stettin, sieben Kilometer ostsüdöstlich der Kreisstadt Kamień Pomorski (Cammin) und drei Kilometer südlich des Dorfs Trzebieszewo (Tribsow).
Geschichte
Die Gemarkung des Dorfs Grambow war im 18. Jahrhundert unter zwei Besitzern im Verhältnis 7/8 zu 1/8 aufgeteilt: der größere Dorfbezirk war eine Eigentumsortschaft der Stadt Cammin mit einem Ackerwerk, der übrige Teil ein adliger Wohnsitz mit einem Vorwerk. Das Ackerwerk wurde vom Magistrat der Stadt Cammin verwaltet, zeitweise auch verpachtet, war um 1870 jedoch schon längst veräußert; nach dem Lehnbrief vom 16. Dezember 1665 war das Gut Grambow ein altes Lehen der Familie Witten.
In der Matrikel vom 19. April 1828 ist als Besitzer des Allodial-Ritterguts Grambow ein von Kaphengst eingetragen. 1884 hatte das Rittergut Grambow eine Flächengröße von 100 Hektar, und es befand sich im Besitz der Familie Kaphengst. 1892 und 1896 hieß der Gutsbesitzer Lewerenz.
Am 1. April 1927 hatte das Gut Grambow eine Flächengröße von 109 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 31 Einwohner. Der Gutsbezirk Grambow wurde am 30. Dezember 1927 in die Landgemeinde Grambow eingegliedert.
Die Gemarkung der Landgemeinde Grambow hatte um 1930 eine Fläche von 7,5 km². Im Gemeindegebiet, in dem Grambow die einzige Wohnstätte war, standen insgesamt 29 bewohnte Wohnhäuser. Im Dorf gab es 1935 ein Fachgeschäft für Elektrotechnik, eine Mühle und eine Stellmacherei.
Bis 1945 bildete Grambow eine Landgemeinde im Landkreis Cammin i. Pom. der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Gemeinde Grambow war dem Amtsbezirk Tribsow zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Grambow zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Das Dorf Grambow wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung ‚Grębowo‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Grambow und dem Kreisgebiet vertrieben.
Demographie
Kirche
Die vor 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit seltenen Ausnahmefällen evangelisch und in Tribsow eingepfarrt. Die Katholiken gehörten zum katholischen Kirchspiel Cammin i. Pom.
Die seit 1945 zugewanderten polnischen Migranten und deren Nachfahren sind größtenteils römisch-katholisch.
Literatur
- Grambow, Rittergut, Kreis Cammin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Grambow (meyersgaz.org).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 10–11 (Google Books).
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Teil II: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 6: Kreise Kamin und Greifenberg, Anklam 1870, S. 382–384 (Google Books).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, 1. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise, Stettin 1784, S. 11–12, Ziffer (4) (Google Books), und S. 428–429, Ziffer 32 (Google Books).
Weblinks
- Amtsbezirk Tribsow (Territorial.de)
- Die Gemeinde Grambow im ehemaligen Kreis Cammin in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
Fußnoten




